Walter Janka

deutscher Verlagsleiter und Publizist; Kommunist; 1942 Mitgründer der Bewegung "Freies Deutschland" und des Exil-Verlags "El Libro Libre" in Mexiko; 1952 Leiter des Aufbau-Verlags, 1956 unter dem Vorwurf "konterrevolutionärer Verschwörung" gegen die Regierung Ulbricht entlassen und zu Zuchthaus verurteilt; Veröffentl. u. a. "Schwierigkeiten mit der Wahrheit"

* 29. April 1914 Chemnitz

† 17. März 1994 Potsdam

Herkunft

Walter Janka stammte aus Chemnitz und wuchs in einer politisierten Atmosphäre auf. Sein Vater Adalbert, ein Werkzeugschlosser, war aktives KPD-Mitglied, sein älterer Bruder Albert Reichstagsabgeordneter der KPD (ermordet im April 1933 im KZ Reichenbach). J. selbst führte 1933 noch kommunistische Jugendverbände im Erzgebirge.

Ausbildung

Nach Besuch der Schule erlernte J. den Beruf des Schriftsetzers.

Wirken

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten tauchte J. unter, wurde aber schon im Juni 1933 verhaftet und von einem Sondergericht zu eineinhalb Jahren Zuchthaus und anschließender "Verwahrung" in einem KZ verurteilt. U. a. saß er in Bautzen in Haft, mit ihm auch sein Vater und der kommunistische Schriftsteller Ludwig Renn. Im Sommer 1935 wurde er nach Verbüßung der Haftstrafe zunächst in das KZ-Lager Sachsenburg bei Chemnitz eingeliefert, bald darauf ausgebürgert und in die Tschechoslowakei abgeschoben. Von dort setzte er sich als "treuer Parteisoldat" ...